Mittwoch, 18. November 2009

san juan chamula und influencia ...



Heute haben wir das Dorf San Juan Chamula rund 10 km nördlich von San Cristóbal besucht. In diesem autonomen Mayadorf vom Stamme der Tzotzil wird

a) eine unverständliche Sprache gesprochen,
b) die polygame Ehe gelebt,
c) Subcomandante Marcos von der zapatistischen Befreiungsfront sehr verehrt und
d) wurde die katholische Kirche kurzerhand in einen Opferstätte der Mayas umfunktioniert.

Was wir nach dem Einholen der notwendigen Erlaubnis (und natürlich nach dem Raspeln von 20 Pesos pro Person) in der Kirche gesehen und erlebt haben, ist schwierig in Worte zu fassen (und das Fotografieren war unter Androhung von Sanktionen leider verboten). Sämtliches Bänke und alle Heiligtümer der ehemaligen Kolonialherren sind zur Seite geschoben und an den Wänden aufgestappelt. Der Boden ist jetzt komplett mit Fichtennadeln bedeckt und in der ganzen Kirche brennen an die 1000 Kerzen, welche die Kultstätte mit ihrem Licht erleuchten (Zitat Vroni: "Das isch wiä Wiehnachte"). Auf dem Boden zelebrieren dann die Tzotzil ihre Rituale, bei welchen Coca-Cola (!!!) geweiht und geopfert, mit Hühnern (tod oder lebendig) irgend welcher Schabernack getrieben und dazu reichlich viel Schnaps eingerieben und getrunken wird!

Nach dieser "spirituellen Erfahrung" sind wir jetzt sicherlich auch immun gegen die Schweinegrippe, denn diese scheint hier in Mexico noch nicht ganz ausgestanden zu sein. Das Stadtbild ist hier schon durch den einen oder anderen Mexikaner mit Hygienemaske geprägt. Es sind aber nicht viele und die Situation scheint unter Kontrolle zu sein. Allerdings mutet es schon ein wenig komisch an, wenn der Barkeeper, der hinter dem Tresen steht und Drinks mischt, eine hellblaue Maske wie Dr. House trägt. Wir haben dann dankend auf einen Drink verzichtet und das Flaschenbier bevorzugt. Offenbar um die Gäste bei Laune zu halten, gab es dafür 2 für 1 ;-)

Eine letzte Bemerkung können wir uns heute nicht verkneifen. Mit den modernen Mitteln der Technik ist es uns ja möglich, die Anzahl und die Herkunft unserer Leser im Blog mehr oder weniger genau zu erruieren. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei den rund 200 Lesern, die bisher unseren Blog gelesen haben. Einen speziellen Gruss senden wir an die User, die unseren Blog über die agence tunisienne internet besucht haben. Ursula, die Hand von Fatima hat uns bislang gut beschützt!

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