Montag, 15. Februar 2010

ya estamos en casa



Hier sind wir wieder! Zurück im vertrauten aber verschneiten und bitterkalten Heim. Nachdem nun auch unser Interntanschluss vom Schnee befreit und wieder funktionstüchtig ist, bedanken wir uns abschliessend bei den Lesern und Leserinnen unseres Rieseblogs. Seit unserer Abreise verzeichnete der Blog 1930 Besuche mit über 4800 Seitenzugriffen. Auch durften wir bereits etliche positive Rückmeldungen persönlich entgegen nehmen. Das unser Blog auf soviel Interesse und Echo stösst, dass hätten wir wirklich nicht erwartet, freut uns aber sehr und entschädigt uns auch für die zahlreichen Stunden in unzähligen Interntcafes in Zentralamerika.

Noch viel mehr freuen wir uns aber natürlich darauf, Euch alle wieder persönlich zu sehen. In diesem Sinne - muchas gracias y hasta pronto

Veronika & Stephan

 

Mittwoch, 10. Februar 2010

was hat euch am besten gefallen?

Genau diese Frage wird uns nach unserer Rückkehr bestimmt häufig gestellt werden. Und weil der Freitag, 12.02.2010, und damit die Heimreise unerbittlich naht, machen wir uns bereits jetzt Gedanken über mögliche Antworten. Nach stundenlangen Diskussionen, Reflexionen, Vergleichen und Abwägen von Vor- und Nachteilen kommen wir zu folgendem Schluss: The winner is... wir wissen es nicht!

Es gibt keine Antwort auf diese Frage, denn der Reiz an Zentralamerika liegt in der Vielfältigkeit und der Unterschiedlichkeit der Länder. Ausserdem werden Reisen immer subjektiv wahrgenommen und die perönliche Zufriedenheit hängt vor allem auch davon ab, was man(n) oder frau für Erwartungen hat.

Es gibt also nicht einfach ein Land, einen bestimmten Ort, eine Sehenswürdigkeit oder ein Erlebnis, welches alles andere in den Schatten stellt. Weil diese Antwort die meisten Fragesteller aber nicht befriedigen wird, versuchen wir halt trotzdem, einige persönliche Highlights unserer Reise aufzulisten:

TOP 4 - STRAND UND MEER
Corn Island - Nicaragua
Samara - Costa Rica
Cahuita - Costa Rica
Bocas del Toro - Panama

TOP 4 - STÄDTE
Granada - Nicaragua
Antigua - Guatemala
San Cristobal de las Casas - Mexico
Panama Stadt - Panama

TOP 4 - NATUR
Tortuguero - Costa Rica
Isla Ometepe - Nicaragua
Hochland von Guatemala
Boquete - Panama

TOP 4 - SEHENSWÜRDIGKEITEN UND KULTUR
Tikal - Guatemala
Panamakanal - Panama
Chichicastenego - Guatemala
León - Nicaragua

TOP 4 - COOLE SACHEN
Bootsfahrt von Rama nach Bluefields - Nicaragua
Schiffahrt von Ometepe nach San Carlos - Nicaragua
Sprachschule in Quetzaltenengo - Guatemala
Besuch einer Kaffeeplantage in Boquete - Panama

TOP 4 - VERONIKA
Bussfahrten in alten Schulbussen
Exotische Planzen
Kinder
Eisgekühlte Getränke

TOP 4 - STEPHAN
Regenwald
Kaffee
Flor de Caña
Fleischpreise

LISTE DER ORTE, DIE MAN NICHT KENNEN MUSS
San Salvador - El Salvador
Guatemala Stadt - Guatemala
Bluefields - Nicaragua
San Carlos - Nicaragua
Puntarenas - Costa Rica

Und jetzt, wo wir diese Listen geschrieben haben, wissen wir, dass sie unvollständig und einseitig sind. Denn auch der Strand von El Tunco war wunderbar, die Vulkane Masaya, Arenal und Irazu waren beeindruckend, die Begegnung mit den Emberá und überhaupt alle Begegnungen und Bekanntschaften, die wir auf unserer Reise machen durften, waren sehr wertvoll und, und, und ...

emberá ...

Wir kosten unsere letzten Tage hier in Panamá bis zur letzten Minute voll aus. Deshalb führte uns unsere Neugier gestern noch einmal in den Regenwald. Angeline, die nette und hilfsbereite Besitzerin des kleinen Hotels, in welchem wir hier in Panamá Stadt nächtigen, hat uns einen wunderbaren Abstecher zu den Ureinwohnern vom Stamm der Emberá organisiert. Zusammen mit Arnoldo, dem Hausangestellten und mit David und Susan, einem unerwartet gut gebildeten Ehepaar aus dem Land von Bush & Obama, fuhren wir resp. Arnoldo (er hat die Autoprüfung nie gemacht) im Mietauto Richtung Norden bis die Strasse (oder besser die löchrige Piste) irgendwo im Regenwald am Ufer des Rio Chagres endet. Dort wurden wir von zwei ziemlich knapp bekleideten und gut gebauten jungen Männern erwartet, was insbesondere bei Vroni und Susan grosse Augen und Begeisterung verursacht hat. In einem uralten Einbaum mit ultramodernem Yamaha-Aussenbordmotor ging es dann eine Stunde flussaufwärts bis zum Dorf der Sippe. Dort leiss sich Stephan zur Wiederherstellung seines angeschlagenen Selbstwertgefühls vorerst eine, für die Emberá typische Henna-Tätowierung auf seinen nicht mehr ganz so makellosen Körper malen. Zu seiner Genugtuung durfte er zudem feststellen, dass auch die Frauen des Stammes für unsere Verhältnisse eher leicht bekleidet waren. Offenbar haben die Emberá ein anderes Verständnis des Schamgefühls. Es ist halt auch warm im Regenwald...



Wie dem auch sei, ein Sprecher des Dorfes hat uns dann in die Geschichte, die Kultur und das Handwerk des Stammes eingeführt. Nach köstlichem Fisch mit Bananen durfte natürlich das obligate Tänzchen für die weissen Besucher nicht fehlen. Eigentlich wissen wir nicht, ob das ganze gestern Realität oder eine grosse, inszenierte Show war. Das ist uns aber auch egal, denn so oder so war es eine interessante Begegnung mit herzlichen und netten Leuten in einer einmal mehr, atemberaubenden und paradiesischen Region im Regenwald.

Eine Randbemerkung zum Schluss. Da die besuchte Kommune durch die panamesische Regierung anerkannt ist, wurde das Dorf, das sonst aus 23 einfachen Holzhütten auf Stetzen besteht, mit wichtigen Errungenschaften der zivilisierten Welt ausgestattet. So erspähten wir mitten auf dem Dorfplatz zu unserer Überraschung eine Telefonkabine. Auch eine staatliche Primarschule wurde für die wenigen Kinder eingerichtet. Aber entweder waren gerade Schulferien, oder dann wurden die zwei Schulzimmer kurzerhand in Büros für die Häuptlinge umfunktioniert, denn in einem Zimmer versammelten sich mehrere, offenbar wichtige Männer um einen modernen Laptop mit Drucker.

  

Sonntag, 7. Februar 2010

der panamakanal ...

 

Viele Leute assozieren mit Panama zuerst den legendären Panamakanal und so ist es auch uns ergangen. Entsprechend war für uns auch bereits vor unserer Abreise klar, dass wir dieses monumentale Bauwerk nicht nur besichtigen, sondern auf einem Schiff durchfahren wollten. Nach einer Recherche im Internet haben wir deshalb vor knapp zwei Wochen eine telefonische Reservation bei Canal and Bay Tours vorgenommen, ohne dabei zu wissen, was uns erwarten wird. Der Preis schien uns zwar schon ziemlich hoch, aber auf eine Schifffahrt durch den Kanal wollten wir keinesfalls verzichten.

Am vergangenen Samstag in aller Früh rasten wir also in einem Taxi zum vereinbarten Treffpunkt am Ende des Calzada Amador, einem künstlichen Damm, der in der Bucht von Panama etwa auf vier Kilometer entfernte kleine Inseln führt. Was wir dort vorfanden, war pures Chaos. Etwa 200 Touris umlagerten einen kleinen Tisch, an welchem ein masslos überforderter Panamese mit vier Assistentinnen versuchte, fremdländisch klingende Namen auf einer seiner Listen zu finden. In solchen Fällen ist es manchmal hilfreich, wenn man die Sache (in diesem Fall die Listen) selber in die Hand nimmt und prompt waren wir registriert. Die Abfahrtszeit und der genaue Abfahrtsort war uns aber weiterhin unklar. Zum Glück verkaufte der Kiosk nebenbei Kaffee, was das Warten auf weitere Anweisungen des unwissenden Panamesen erträglicher machte.

Um 09.00 Uhr ging es unerwartet schnell los. Wir bestiegen ein Schiff und was nun folgte, übertraf unsere Erwartungen in allen Belangen und war jeden Rappen wert. Fast vier Stunden Kanalfahrt nordwärts durch die Schleusen von Miraflores und Pedro Miguel bis Gamboa, wobei die Geschichte des Kanals und das aktuelle Geschehen in den Schleusen und im Kanal ständig von einem sehr fachkundigen und dreisprachigen Speaker kommentiert wurde. Als wäre das nicht schon gut genug, wurde neben einem Frühstück auch ein supergutes Mittagessen inkl. Kaffee und Kuchen serviert. Bei den Getränken konnte man sich die ganze Fahrt über frei bedienen, was bei der vorherrschenden Hitze (trotz leichter Bewölkung) auch rege genutzt wurde. Die Tour war einfach genial und extrem empfehlenswert. Der Preis relativiert sich übrigens auch, wenn man dann weiss, welche Gebühr ein Schiff abhängig von seiner Laderaumgrösse für eine Durchfahrt hinblättern muss. Ein Tanker zahlt gut und gerne um die 300'000 Dollar für eine Durchfahrt vom Atlantik in den Pazifik, was aber offenbar immer noch billiger ist, als die lange Reise um das Kap Horn. Nicht dass unser Schiff ein Tanker gewesen wäre, aber so 200 wohl ernährte Touristen brauchen halt auch ihren Platz :-))

Die Dimesionen der ganzen Installationen, die Funktionsweise der Schleusen (nur mit der Gravitation und ohne Pumpen) und vor allem die riiiiiesigen Schiffe haben uns tief beeindruckt. Ein kleines Beispiel gefällig? Voilà - ein Containerschiff kreuzt unser Ausflugsböötli ...



Wir könnten noch seitenweise über den Kanal der Kanäle schreiben, aber das haben zum Glück bereits andere vor uns getan. Wer an weiteren geschichtlichen oder technischen Details zum Panamakanal interessiert ist, der klickt am besten hier. Und wer das mehr oder weniger aktuelle Geschehen an den Schleusen beobachten will, betrachtet die Webcams hier.

Von den tollen Eindrücken noch immer wie halb benommen bedanken wir uns ganz herzlich bei unseren Panamakanal-Sponsoren aus dem Wunschbuch. Herzlichen Dank Ernst & Hanni und Susanna & Jürg.

Samstag, 6. Februar 2010

panama ...



Wir haben am vergangenen Freitag die letzte Destination vor unserer Heimreise erreicht - Panama. Der Flug von David nach Panama verlief, wie koennte es anders sein, einmal mehr nicht ohne Zwischenfaelle. Es scheint fast so, als wuerden Flugzeuge immer dann streiken, wenn wir zwei uns an Bord begeben wollen. Gerade nachdem wir die pingelige Sicherheitskontrolle am Flughafen in David erfolgreich passiert hatten, sahen wir vom Gate 1 (von insgesamt 1 Gate) aus, wie unser Flugi der Aeroperlas Regional puenktlich landete. Als dann noch eine nette Flugbegleiterin im Gate erschien, schien eigentlich alles rund zu laufen. Anstelle der Aufforderung zum Boarding verkuendete die Dame aber kurz darauf: "Estamos retrasado por mantenimiento" - Ok, obschon der Vogel zwar gerade erst gelandet ist, scheint es nun wegen technischen Problemen eine Verspaetung zu geben. Wie bereits in Nicaragua, warteten wir gespannt auf Mechaniker, die vor den Augen der Passagiere anfangen, an der Maschine herumzuschrauben. Ob nun keine Mechaniker verfuegbar waren oder ob unter dem Begriff der Sicherheit in Panama tatsaechlich etwas anderes verstanden wird sei dahin gestellt, aber nach etwas mehr als einer Stunde geschah dann genau das, wass wir damals in Bluefields auch erwartet haetten. Eine Ersatzmaschine setzte zur Landung an und nach einer erneuten pingeligen Sicherheitskontrolle stand dann dem einstuendigen Flug nach Panama City nichts mehr im Weg.

Dass sich Panama ganz offensichtlich von den anderen Hauptstaedten Zentralamerikas unterscheidet, laesst sich bereits an der ziemlich imposanten Skyline erkennen. Ob man es glaubt oder nicht, beim Foto oben handelt es sich nicht etwa um Miami oder eine andere nordamerikanische Metropole, sondern tatsaechlich um Panama City. Obschon es auch hier Viertel gibt, die man als Touristen besser meidet, sind unsere ersten Eindruecke von dieser Stadt sehr positiv. Insbesondere die Altstadt hat es uns auf Anhieb angetan. Im Dos Palmitos haben wir im gepflegten und ruhigen Viertel Ancon eine wunderbare Unterkunft gefunden, in welcher wir uns noch einmal so richtig entspannen und uns langsam aber sicher mental auf den bevorstehenden Klimaschock bei unserer Rueckkehr vorbereiten koennen. Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich bei unseren Wunschbuch-Sponsoren der Uebernachtungen hier in Panama. Ganz herzlichen Dank
Cony & Urs, Kevin & Ivan & Claudia, Rosmarie & Bruno, Rolf & Fraenzi und Tom. Wir liefern bestimmt noch mehr Bilder aus dieser tollen Stadt...

Freitag, 5. Februar 2010

un cafe por favor ...

Diejenigen Leser und Leserinnen, die uns etwas besser kennen, wissen genau, was fuer leidenschaftliche Kaffeetrinker wir beide sind. Dies gilt in erhoehtem Masse aber vor allem fuer Stephan. Gestern ist nun endlich ein weiterer, lange ersehnter Wunsch in Erfuellung gegangen. Wir durften die Hacienda Cafe Ruiz in Boquete besuchen, wo wir waehrend ueber drei Stunden alles ueber den Anbau und die Verarbeitung des edlen Getraenks erfahren haben. Bei uns in Europa haben wir ja ziemlich bekannte Roestereien, wobei die Italiener mit Illy, Segafredo und Lavazza wohl die bekanntesten Vertreter ihres Faches sind. Dass aber vor dem Roesten ganze 15 Prozessschritte vollzogen werden muessen, das war uns voellig unbekannt. Lesen von Hand, Fluten (wobei die schlechten Fruechte oben ab schwimmen und ausgeschieden werden), Zerquetschen (damit die Bohnen aus den Fruechten kommen), Fermentieren, Waschen, Vortrocknen, Trocknen, Lagern resp. Altern, Schaelen (jede Bohne hat noch zwei laestige Schalen), Sortieren nach Groesse, Gewicht, Form und Farbe (damit bei gleicher Roestzeit auch alle Bohnen gleich braun werden)... Einfach mega interessant. Uebrigens, aus den qualitativ minderen Fruechten, die beim Fluten wegen Faeulnis, Insekten oder Pilzen oben ab schwimmen, entsteht Instant-Kaffee wie Nescafe oder so. Carlos, unser fachkundiger Fuehrer der Besichtigung hat dazu sinnigerweise gesagt: NESCAFE - NO ES CAFE! Nachdem wir die "Floaters" (so werden diese Bohnen genannt) gesehen und vor allem auch geriecht haben, werden wir in Zukunft sicher dankend auf Nescafe (nicht Nespresso) verzichten.

Voellig perblex waren wir auch ueber die Tatsache, dass entgegen unserer bisherigen Meinung nicht eine dunkle Roestung einen starken Kaffee ergibt, sondern gerade umgekehrt. Je heller eine Roestung ist, desto geschmacksintensiver wird der Kaffee, waehernd eine laengere Roestzeit dafuer sorgt, dass der Kaffee einfach bitterer wird und bei gleicher Menge Kaffee und Wasser auch weniger Koffein enthaelt. Deshalb benoetigen unsere Nachbarn suedlich des Tessins, die sehr dunkle Roestungen produzieren, fuer eine geschmacksvolle Tasse auch die doppelte Menge Kaffee fuer eine Tasse, die dann Expresso genannt wird. Den Expresso (schnell) soll uebringens ein knausriger italienischer Industrieller erfunden haben, der die Kaffeepause seiner Angestellten verkuerzen wollte, indem er mit der Expressomaschine eine schnellere Alternative zum konventionellen Aufbruehen von Kaffee erfunden hat.

Sehr beeindruckt waren wir auch vom praktischen Teil der Fuehrung. Beim Riechen der verschiedenen Sorten kann man tatsaechlich "schokoladige", "fischige" oder "essigriechende" Roestungen unterscheiden. Noch extermer erkennt man geschmackliche Unterschiede beim Trinken, wenn man fachmaennisch angeleitet wird. Waehrend bei hellen Roestungen ein zitroniger Geschmack im Mund entsteht und der Abgang im Hals praktisch nicht spuerbar ist, schmeckt eine dunkle Roestung am Anfang wie geschmackloses heisses Wasser, welches dann beim Schlucken einen bitteren Nachgeschmack entfaltet. Klar, wer Zucker in seinen Kaffee mischt, fuer den sind solche Nuancen so oder so irrelevant. Wenigstens das haben wir bis anhin nicht getan und werden es sicher auch nicht mehr tun.

Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich bei Karin, die uns diese interessante Besichtigung aus unserem Wunschbuch geschenkt hat. Herzlichen Dank!

Uebrigens...

Welches Land hat den groessten pro Kopf Konsum bei Kaffee?
-> Finnland, dicht gefolgt von den anderen skandinavischen Laendern.
Welches Land ist der groesste Kaffeeproduzent?
-> Kolumbien - Nein. Es ist Brasilien... allerdings eher schlechtere Qualitaet.
Welches Land hat in den vergangenen 10 Jahren 8 Mal die Goldmedaille fuer den besten Kaffee weltweit erhalten?
-> Natuerlich Panama mit Kaffee aus Boquete!

Mittwoch, 3. Februar 2010

boquete

Heute müssen wir uns kurz halten, der Computer hier ist langsamer als langsam und zeigt im Abstand von wenigen Sekunden verdächtige Fehlermeldungen an, als würde er in jedem Moment definitiv den Geist aufgeben. Wir sind gut in Boquete angekommen, einem kleinen Dorf auf 1000 Metern über Meer am Fusse des Vulkans Baru. Boquete ist bekannt für seine Kaffeeplantagen, seine Blumen und dabei insbesondere für die Vielfalt an verschiedenen Orchideen. Letztere sind zwar im Moment nicht in der vollen Blütenpracht, aber unsere heutige 4-stündige Wanderung durch die Anhöhen rund um Boquete, hat uns an unzähligen wunderschönen Gärten vorbei geführt. Übrigens, der Namen "Boquete" hat nichts mit den Blumen zu tun, auch wenn es ähnlich tönt wie Bouquet. Morgen gehen wir (als leidenschaftliche Kaffeetrinker) endlich auf die lang ersehnte Besichtigung einer Kaffeeplantage, wo uns während drei Stunden der Prozess vom Anbau bis in die Rösterei vorgestellt wird. Natürlich hoffen wir auch auf eine ausgedehnte Degustation am Schluss ;-)

  

Dann heisst es leider auch schon wieder Abschied nehmen von Boquete, denn für den kommenden Samstag haben wir uns für eine Bootsfahrt auf dem legendären Panamakanal in Panama City angemeldet (und diese wird eben nur samstags angeboten). Allerdings liegt Panama City nicht gerade um die Ecke und Lust auf eine 10-stündige Busfahrt haben wir eigentlich auch nicht. Deshalb gönnen wir uns am Freitag einen letzten Inlandflug von David, der uns in einer Stunde bequem in die Hauptstadt bringen wird. Von dort melden wir uns dann gerne wieder, mit den Eindrücken aus der Kaffeeherstellung, vom Flug, von der Kanalfahrt, und, und und ...

P.S.: Ach ja, zum Schluss will ich mich noch beim Computer hier bedanken. Danke, dass du durchgehalten hast.

Montag, 1. Februar 2010

letzte tage am strand ...

  

Es scheint, also wolle und Petrus auf unsere bevorstehende Heimkehr vorbereiten. Nicht dass wir hier Temperaturen unter Null hätten. Aber in den letzten Tagen war es mehrheitlich bedeckt und zeitweise auch regnerisch, was sich aber nicht gross auf die Temperaturen auswirkt. Wir schwitzen trotz Wolken weiter und geniessen unsere letzten Tage am Strand. Morgen geht es weiter ins Hochland nach Boquete, bevor wir dann mit Panamá City das Ziel unserer Reise erreicht haben. Mit dem Bewusstsein, dass unsere Tage mit Sand und Meer leider bald gezählt sind, haben wir punkto "rösten in der Sonne" auch noch einmal richtig Gas gegeben. Betrachtet man einige Körperpartien (einmal mehr Vroni´s Decolté), dann haben wir in den letzten zwei Tagen mehr als genug Sonne getankt. Aber schliesslich wollen wir nicht als bleiche Mäuse in die Schweiz zurückkehren...

  

Samstag, 30. Januar 2010

jardin de mariposas ...

Die vergangenen zwei Tage war es seit langem wieder einmal bewölkt und regnerisch. Untätig waren wir wegen dessen aber natürlich nicht und haben gestern den Biologen Luis besucht, der uns in seinem Schmetterlingsgarten viel Interessantes über diese wunderschönen Geschöpfe erzählt hat. Besonders aber waren wir von der Vielfalt der Schmetterlinge begeistert. Die schönen, aber rastlosen Exemplare mit den grossen blauen Flügeln liessen sich zwar partout nicht ablichten, aber dafür ist es dem Schmetterlingspaparazzo Stephan gelungen, einige andere Spezien zu fotografieren...

  
  

Beim diesem Thema bedankt sich Vroni noch ganz speziell bei ihrem Gottenkind Cora für den Schmetterlingsanhänger, der uns treu auf unserer Reise begleitet und der uns bis jetzt Glück gebracht hat.

Mittwoch, 27. Januar 2010

im maul des stieres ...

Wir haben - ausgenommen von der Heimreise - den letzten Grenzübertritt unserer Reise hinter uns. Bienvenidos Panamá. Es war einmal mehr ein unterhaltsamer und kurzweiliger Reisetag. Zuerst ging es von Cahuita mit dem Bus entlang von nicht enden wollenden Bananenplantagen südwärts Richtung Grenze. Ja, wir wissen jetzt, wo unsere Chiquita Bananen aus dem Coop herkommen. Die Strasse wurde zunehmend schlechter, die Fahrt entsprechend holpriger und staubiger und nach knapp zwei Stunden Reise standen wir dann vor dieser Brücke.

 

Diese uralte Stahlbrücke mit einem Eisenbahngleis und äusserst "schitterem", löchrigen und wackligem Holzunterbau bildet hier die Grenze zwischen Costa Rica und Panamá. Lustigerweise gibt es schon lange keine Eisenbahn mehr, aber offenbar wurden hier früher einmal Bananen zum Verschiffen an die Küste gefahren. Wie dem auch sei, die Ausreiseformalitäten auf der costaricensischen Seite waren rasch und unkompliziert erledigt und es ging ans Überqueren der Brücke. Bei all den Löchern im Boden der Brücke meinte dann Vroni "eifach nid abeluege, gäu", was ob der Höhe sicher die richtige Strategie war. Auf der panamesichen Seite angelangt, gab es dann nach dem Vorweisen unserer Rückflugtickets und genügend Geld den ersehnten Einreisestempel. Keine Angst, liebe Panamesen, wir sind keine Wirtschaftsflüchtlinge und wir bleiben schon nicht :-)

Die wenigen Touristen, die hier neben den Bananenplantagen-Arbeitern und anderen dubiosen Gestalten die Grenze überqueren, haben wohl alle das gleiche Ziel: Die Inselgruppe von Bocas del Toro. Dadurch war auch der Weitertransport rasch organisiert, den ein geschäftiger Panamese hat uns und zwei Deutschen sofort einen Transport in seinem Büssli direkt zum Hafen von Almirante angeboten. Gerade als wir in das Büssli einstiegen, sahen wir zu unserer Überraschung noch, wie sich ein mindestens 40 Tonnen schwerer Sattelschlepper anmachte, die Grenzbrücke zu überqueren! Das Ende dieses Unterfangens haben wir dann zum Glück nicht mehr mitbekommen.

Ab Almirante ging es dann mit dem Wassertaxi ab auf die Inseln von Bocas del Toro. Das hat natürlich Stephan sehr gefreut, denn wenn wir Böotli fahren können, dann schlägt sein Herz vor Freude immer höher. Ja, und nach einer 45-minütigen Bootsfahrt sind wir dann also in Bocas del Toro (Maul des Stieres) angekommen. Der Legende nach hat diese Inselgruppe ihren Namen Christoph Columbus zu verdanken, der 1502 bei seiner Landung hier eine Felsformation gesichtet haben soll, die einem liegenden Stier glich, an dem sich die Wellen brachen. "La boca del toro" soll Kolumbus angesichts dieses Bildes gerufen haben. Weder Vroni noch Stephan waren bereits einmal auf Bocas und in solchen Situationen macht man sich ja vorgängig jeweils Gedanken, wie denn so ein neuer Ort sein könnte. Dabei greift man automatisch auf gemachte Erfahrungen zurück und schafft Vergleiche mit bereits besuchten Orten. Ist es auf den Inseln von Bocas del Toro wohl wie auf Corn Island, wie auf der Halbinsel Nicoya oder eher wie auf Ometepe in Nicaragua? Ja, und wenn man dann angekommen ist, dann lösen sich diese Vorstellungen rasch in Luft auf. Bocas del Toro ist eben nicht Corn Island. Und auch nicht wie Nicoya oder Ometepe. Nein, Bocas del Toro ist einfach wie Bocas del Toro. Eine verträumte Inselgruppe mit karibischem Einfluss, mit farbigen Holzhäusern, die zum Teil aufs Wasser gebaut sind, touristisch ziemlich gut ausgebaut, beliebt bei Tauchern und Schnorchlern wegen der Unterwasserwelt, mit einer gemütlichen (fast langsamen) Gangart bei allem ... Das Ambiente solcher wunderschönen und gemütlichen Orte kann man einfach nicht in einem Blog beschreiben. Man(n) und Frau muss einfach hier gewesen sein, um den Ort real zu erleben. Und genau dieses Entdecken und Erleben neuer Ort ist ja letztlich der Antrieb jedes Reisenden ...

Im Hotel Olas haben wir hier eine nette Bleibe gefunden, für deren Sponsoring wir uns ganz herzlich bei Sigi & Dävu, Andrea & Hänggi und Fränzi & Rolf. Wer neidisch werden will, sollte unbedingt das Fotoalbum auf der Homepage des Hotels besuchen. So ist Bocas!

Montag, 25. Januar 2010

cahuita - caribbean dreams ...

  

Alles extrem easy - Reggae und Calypso - Rasta-Typen, die sogar Bob Marley wie einen Schulbub ausschauen lassen - Schaukelstühle - sehr langsame Bedienung - weisser Strand und türkis-blaues Meer - Kokospalmen und Mangobäume -Holzhütten in allen farblichen Variationen - ein Hallo hier, ein Schwatz da (und dabei immer mächtig übertreiben)... Welcome to Cahuita. In diesem gemütliches Dorf an der Karibik, wo man am Morgen von den Brüllaffen geweckt wird, haben wir die letzten Tage eingehangen und dabei etwa soviel gemacht, wie die zahlreichen Faultiere in den Bäumen am Strand. Eines der Faultiere seht ihr links und wer noch nie Brüllaffen so richtig brüllen gehört hat, der soll doch einfach das Video weiter unten laut abspielen!

Morgen geht jetzt aber das Kapitel Cahuita und damit auch Costa Rica zu Ende. Vor uns steht der letzte Grenzübertritt auf dieser Reise und unser Tagesziel sind die Inseln von Bacas del Toro in Panamá. Bis bald dann aus Panamá ...

Freitag, 22. Januar 2010

parkzeit überzogen ...



Wir sind gut in Cahuita angekommen. Wir geniessen die Strandidylle in diesem gemütlichen Dorf an der Karibikküste, in welchem die Zeit offenbar keine Rolle spielt...

parque national tortuguero ...

  

Wenn wir dann eine Rangliste der schönsten Orte unserer Reise machen würden, dann wäre der Nationalpark Tortuguero in der Kategorie Natur bestimmt unter den Top 3. Dieser grosse Park umfasst rund 29`000 Hektar Regenwald mit unzähligen Lagunen und Kanälen. Die Küste gehört zu den wichtigsten Brutplätzen für Meeresschildkröten, doch leider beginnt die Brutsaison erst im Juli, weshalb uns dieses nächtliche Spektakel vorenthalten blieb. Auf den Erkundungen mit dem Boot durch die Kanäle durften wir aber trotzdem eine Vielzahl von Tieren in freier Natur beobachten. Unter anderem sahen wir Landschildkröten, Caymane, Brüllaffen, Spidermonkeys, Faultiere, Iguanas, Lizards und natürlich unzählige exotische Vögel. Unvergessen wird uns auch die ganz nahe Begegnung mit zwei Tapiren bleiben. Sogar unser Guide war ganz ausser sich, denn die Beobachtung dieser Tiere scheint so selten zu sein, wie ein Sechser im Lotto. Auf jeden Fall verursachte das überraschende Aufkreuzen der Tapire in unserem Boot eine dermassen grosse Aufregung, dass das Fotografieren leider praktisch unmöglich war. Neben diesen grossen Tieren gibt es aber auch ganz viele kleine, auf den ersten Blick unscheinbare und teilweise nicht ungefährliche Bewohner im Regenwald.

  

Ja, und das Tüpfchen auf dem "i" im Tortuguero war unsere Unterkunft. Mitten im Regenwald, dort, wo man eigentlich nichts erwarten würde, trifft man auf die exklusive und sehr komfortable Evergreen Lodge. Ein idealer Ort, um all die Eindrücke des Tages mit einem kühlen Drink im Schaukelstuhl auszutauschen und zu verarbeiten. Und für all die nächtlichen Geräusche und Laute des Dschungels, die uns beim Einschlafen begleiteten, finden wir schon gar keine Worte. Wir bedanken uns ganz herzlich bei unseren Sponsoren des Trips in den Nationalpark Tortuguero. Muchas gracias Vera & Tinu und Sändle & Rätus.