Mittwoch, 27. Januar 2010

im maul des stieres ...

Wir haben - ausgenommen von der Heimreise - den letzten Grenzübertritt unserer Reise hinter uns. Bienvenidos Panamá. Es war einmal mehr ein unterhaltsamer und kurzweiliger Reisetag. Zuerst ging es von Cahuita mit dem Bus entlang von nicht enden wollenden Bananenplantagen südwärts Richtung Grenze. Ja, wir wissen jetzt, wo unsere Chiquita Bananen aus dem Coop herkommen. Die Strasse wurde zunehmend schlechter, die Fahrt entsprechend holpriger und staubiger und nach knapp zwei Stunden Reise standen wir dann vor dieser Brücke.

 

Diese uralte Stahlbrücke mit einem Eisenbahngleis und äusserst "schitterem", löchrigen und wackligem Holzunterbau bildet hier die Grenze zwischen Costa Rica und Panamá. Lustigerweise gibt es schon lange keine Eisenbahn mehr, aber offenbar wurden hier früher einmal Bananen zum Verschiffen an die Küste gefahren. Wie dem auch sei, die Ausreiseformalitäten auf der costaricensischen Seite waren rasch und unkompliziert erledigt und es ging ans Überqueren der Brücke. Bei all den Löchern im Boden der Brücke meinte dann Vroni "eifach nid abeluege, gäu", was ob der Höhe sicher die richtige Strategie war. Auf der panamesichen Seite angelangt, gab es dann nach dem Vorweisen unserer Rückflugtickets und genügend Geld den ersehnten Einreisestempel. Keine Angst, liebe Panamesen, wir sind keine Wirtschaftsflüchtlinge und wir bleiben schon nicht :-)

Die wenigen Touristen, die hier neben den Bananenplantagen-Arbeitern und anderen dubiosen Gestalten die Grenze überqueren, haben wohl alle das gleiche Ziel: Die Inselgruppe von Bocas del Toro. Dadurch war auch der Weitertransport rasch organisiert, den ein geschäftiger Panamese hat uns und zwei Deutschen sofort einen Transport in seinem Büssli direkt zum Hafen von Almirante angeboten. Gerade als wir in das Büssli einstiegen, sahen wir zu unserer Überraschung noch, wie sich ein mindestens 40 Tonnen schwerer Sattelschlepper anmachte, die Grenzbrücke zu überqueren! Das Ende dieses Unterfangens haben wir dann zum Glück nicht mehr mitbekommen.

Ab Almirante ging es dann mit dem Wassertaxi ab auf die Inseln von Bocas del Toro. Das hat natürlich Stephan sehr gefreut, denn wenn wir Böotli fahren können, dann schlägt sein Herz vor Freude immer höher. Ja, und nach einer 45-minütigen Bootsfahrt sind wir dann also in Bocas del Toro (Maul des Stieres) angekommen. Der Legende nach hat diese Inselgruppe ihren Namen Christoph Columbus zu verdanken, der 1502 bei seiner Landung hier eine Felsformation gesichtet haben soll, die einem liegenden Stier glich, an dem sich die Wellen brachen. "La boca del toro" soll Kolumbus angesichts dieses Bildes gerufen haben. Weder Vroni noch Stephan waren bereits einmal auf Bocas und in solchen Situationen macht man sich ja vorgängig jeweils Gedanken, wie denn so ein neuer Ort sein könnte. Dabei greift man automatisch auf gemachte Erfahrungen zurück und schafft Vergleiche mit bereits besuchten Orten. Ist es auf den Inseln von Bocas del Toro wohl wie auf Corn Island, wie auf der Halbinsel Nicoya oder eher wie auf Ometepe in Nicaragua? Ja, und wenn man dann angekommen ist, dann lösen sich diese Vorstellungen rasch in Luft auf. Bocas del Toro ist eben nicht Corn Island. Und auch nicht wie Nicoya oder Ometepe. Nein, Bocas del Toro ist einfach wie Bocas del Toro. Eine verträumte Inselgruppe mit karibischem Einfluss, mit farbigen Holzhäusern, die zum Teil aufs Wasser gebaut sind, touristisch ziemlich gut ausgebaut, beliebt bei Tauchern und Schnorchlern wegen der Unterwasserwelt, mit einer gemütlichen (fast langsamen) Gangart bei allem ... Das Ambiente solcher wunderschönen und gemütlichen Orte kann man einfach nicht in einem Blog beschreiben. Man(n) und Frau muss einfach hier gewesen sein, um den Ort real zu erleben. Und genau dieses Entdecken und Erleben neuer Ort ist ja letztlich der Antrieb jedes Reisenden ...

Im Hotel Olas haben wir hier eine nette Bleibe gefunden, für deren Sponsoring wir uns ganz herzlich bei Sigi & Dävu, Andrea & Hänggi und Fränzi & Rolf. Wer neidisch werden will, sollte unbedingt das Fotoalbum auf der Homepage des Hotels besuchen. So ist Bocas!

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