Samstag, 15. Februar 2014

bienvenidos en colombia ...

Ich bin jetzt seit zwei Tagen in Bogotá. Der Grund meiner Reise ist ein Beratungsmandat in einem Projekt für duale Berufsbildung beim Servicio Nacional de Aprendizaje, kurz SENA. Das ist die staatliche Institution, welche für die Bildung zuständig ist. Das SENA hat rund 33'000 Angestellte und bildet pro Jahr mehr als 6 Millionen Personen in irgend einer Form aus resp. weiter. Das sind völlig neue Dimensionen für mich. Aber eigentlich ist es ja auch klar, denn Kolumbien ist mit seinen knapp 48 Millionen Einwohnern nach Brasilen bevölkerungsmässig das zweitgrösste Land von Südamerika. Und nur schon im Grossraum Bogotá leben mit 8 Millionen gleich viele Leute wie bei uns in der ganzen Schweiz!

Von Bogotá habe ich eigentlich noch nicht viel gesehen. Nach meiner nächtlichen Ankunft ist es am Donnerstagmorgen um 08.00 Uhr gleich mit den ersten Meetings losgegangen. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass man im Stossverkehr für eine Strecke von wenigen Kilometern gut und gerne eine Stunde im Taxi sitzt. Je nach dem, wo jemand in der geografisch langgezogenen Stadt wohnt, ist ein Arbeitsweg von 2 Stunden im Bus für einen Einheimischen an der Tagesordnung. Und ich spreche wohlverstanden von einem Weg. Das gibt dann extrem lange Arbeitstage.

Überhaupt spüre ich hier (noch) nicht viel von Fiesta oder lockerem lateinamerikanischem easy going. Ich bin sehr positiv überrascht von der Organisation, Zuverlässigkeit und Leistungsbereitschaft im Berufssalltag. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich zuvor relativ lange in Albanien war. Im Vergleich dazu, klappt hier einfach alles und meine Arbeitskollegen erweisen sich als äusserst kompetente und leistungsbereite Persönlichkeiten. Vor allem aber, und das ist gleich wie in Albanien, wurde ich auch hier sehr herzlich empfangen.

Nach zwei äusserst spannenden, aber anstrengenden Arbeitstagen, bin ich ziemlich geschafft. Trotz meiner Spanischkenntnisse ist es sehr ermüdend für mich, den extrem schnell sprechenden Kolumbianern mit ihrem besonderen Dialekt in den Meetings über mehrere Stunden konzentriert zu folgen. Dazu kommt, dass halt das gesamte berufsspezifische Vokabular neu ist für mich. Pero estoy mejorando cada dia! Ich werde jeden Tag besser.

Nun bin ich froh, dass das Wochenende da ist. Neben etwas Erholung und Entspannung werde ich jetzt sicher auch die Zeit finden, um die Stadt etwas besser zu erkunden.