Freitag, 26. Dezember 2014

indonesia at work ...

Mein Aufenthalt in Indonesien hatte einen beruflichen Hintergrund. Mit dem Titel auf Reisen erscheint es selbsterklärend, dass ich diesen Blog hier nicht mit beruflichem Kram strapazieren will. Gerne verlinke ich aber einige spannenden Bilder aus dem Ausbildungs- und Arbeitsalltag in Indonesien. Ein Klick auf das Bild bringt dich zur entsprechenden Galerie. Wer danach noch Lust hat, mehr über meine Spurensuche in einem Ausbildungszentrum in Bandung zu erfahren, der darf das gerne hier tun.

Donnerstag, 25. Dezember 2014

tangkuban perahu ...



Tataraaaa! So präsentiert sich der Ausblick in den Krater des Vulkans Tangkuban Perahu in Lembang. Trotz gedrängtem Programm habe ich mir die Zeit genommen, das "umgekehrte Boot", so die Übersetzung des Namens, rund 20 Kilometer nördlich von Bandung zu besuchen. Das geht ganz einfach, auch wenn es das Panoramabild nicht vermuten lässt. Ganz ohne Anstrengung und Schweiss erreicht man den Hauptkrater bequem mit dem Auto über eine gut ausgebaute Strasse. Der Tangkuban Perahu ist deshalb auch als "Drive-In-Vulkan" bekannt.

Oben angekommen, erwarten einem zahlreiche Händler mit kitschigen Souvenirs zu völlig überrissenen Preisen. Ein gewöhnungsbedürftiger Marktplatz im allgegenwärtigen Schwefeldampf des aktiven Vulkans. Und bestimmt gehören die Verkaufsbuden auch nicht zu den sichersten Arbeitsplätzen in der Umgebung. 2013 ist der Vulkan nach fast 30 jähriger Ruhe überraschend wieder ausgebrochen und schleuderte seine Asche hoch in den Himmel.

Trotz der touristischen Vermarktung finde ich, dass sich eine Besuch lohnt. Das Panorama auf den Hauptkrater mit rund 500 Meter Durchmesser ist atemberaubend. Besonders schön war dann auch der Abstecher zu den riesigen Teeplantagen links und rechts der Strasse nach Lembang weiter Richtung Norden. Sattes und saftiges grün, grün und noch mehr grün. Soweit das Auge reicht.

  
  

einer unter 240 millionen ...

Das Jahr 2014 neigt sich langsam dem Ende zu. Höchste Zeit also, meinen Reiseblog zu aktualisieren. Weil zusätzlich zu drei Reisen nach Kolumbien und mehreren Monaten in Albanien, durfte ich im September dieses Jahr zum ersten Mal nach Südostasien reisen. Dabei handelte es sich um eine einwöchige berufliche Reise in eine Bildungsinstitution in Bandung in Indonesien. Obschon der berufliche Auftrag natürlich im Zentrum dieser Reise stand, konnte ich einen ersten Einblick in ein Land und eine Kultur gewinnen, welche mir bis anhin völlig unbekannt und fremd waren.

Alles was ich vor meiner Reise von Südostasien kannte, waren Fotos von schönen Stränden und Reiseberichte von Bekannten und Freunden aus Thailand. In Bezug auf Indonesien beschränkte sich mein Wissen aber mehr oder weniger auf die Existenz eines solchen Inselstaates weit weg von Europa. Ok, da war irgendwo auch noch die vage Erinnerung an den schrecklichen Tsunami, der sich übrigens genau morgen zum zehnten Mal jährt.

Vor meiner Reise nach Indonesien habe ich mir wie immer einen Reiseführer gekauft und mich mit der Geschichte, der Geografie und der Kultur meiner Destination vertraut gemacht. Ich war wirklich unwissend und schäme mich aus heutiger Sicht fast ein wenig dafür. Auf jeden Fall staunte ich nicht schlecht über die Tatsache, dass Indonesien in Bezug auf die Bevölkerung mit seinen 240 Millionen Einwohnern nach China, Indien und den USA die Nummer 4 der Welt ist. Und Indonesien verteilt sich auf über 17'500 Inseln, wobei die west-östliche Ausdehnung über 5100 km beträgt. Wahnsinn, das ist mehr als doppelt so viel wie die Luftlinie zwischen Bern und Moskau! Und wenn wir schon bei der Geografie sind. Ich weiss jetzt auch, dass Sumatra, Java oder Bali zu Indonesien gehören. Inseln, die ich bis anhin vor allem mit Zigarren, Kaffee und Badeferien in Verbindung gebracht habe. Und im Fall von Bali war ich eigentlich auch der Meinung, dass es sich um ein eigenständiges Land irgendwo im Indischen Ozean handeln muss. Man lernt eben nie aus!

Bei meiner vorbereitenden Lektüre habe ich auch erstaunt zur Kenntnis genommen, dass Indonesien die grösste muslimische Bevölkerung der Welt darstellt. Rund 200 Millionen (88%) sind Muslime und der Rest teilt sich hauptsächlich auf Christen, Buddhisten und Hindus auf. Interessanterweise gilt der Islam aber nicht als offizielle oder einzige Staatsreligion. Die Verfassung schreibt lediglich die zwingende Zugehörigkeit zu einer der fünf grossen Weltreligionen vor. Obschon, dieser Zwang ist für mein westliches Denken ja nicht minder verwirrend.

Meine Reise nach Indonesien brachte mich übrigens in den Genuss einer weiteren persönlichen Premiere. Mein erster Flug mit einer Airbus A380. Die A380 der Singapore Airlines brachte mich von Zürich nach Singapur. In diesem Riesenvogel war ich einer von 555 Passagieren in drei Klassen. Imposant, obschon man als Passagier wegen der vielen Raumunterteilungen eigentlich nicht das Gefühl hat, im grössten Passagierflugzeug der Gegenwart zu sitzen. Einzig an den Schlangen und der Dauer beim Boarding lässt sich erahnen, wie gross dieses Flugzeug wirklich ist.