Samstag, 31. Dezember 2011

vulkan osorno ...



Die letzten beiden Tage verbrachten wir in der Region rund um Puerto Varas und den See Llanquihue, der gleich von drei imposanten und schneebedeckten Vulkanen umgeben ist. Heute haben wir den gesamten See umfahren und dabei etliche hübsche kleine Ortschaften angetroffen. Unübersehbar sind in dieser Region übrigens die Spuren der unzähligen deutschen Einwander, die sich vorwiegend am Ende des 19. Jahrhunderts (und nicht erst nach dem zweiten Weltkrieg) hier als Bauern niedergelassen haben. Die deutschen Übersiedler haben vor allem bei der Architektur, bei der Namensgebung von Orten und bei der lokalen Küche ihre Handschrift hinterlassen. So gibt es auch in Puerto Varas heute noch das Lokal des deutschen Vereins oder in vielen Restaurants kann man Kuchen bestellen, welcher nicht nur wie Kuchen bei uns schmeckt, sondern eben auch als Kuchen bezeichnet wird.



Höhepunkt der heutigen Rundfahrt war aber einmal mehr ein Vulkan. Auch auf den 2652 Meter hohen Vulkan Osorno führt bis rund 500 Meter unter den Gipfel eine enge, diesmal aber geteerte Strasse. Entgegen dem aktiven Vulkan Villarrica datiert die letze Eruption des Osornos auf das Jahr 1869. Dieser Umstand hat wohl auch dazu geführt, dass die Erstellung einer geteerten Strasse als lohnenswerte Investition angesehen wurde. Das ist aber noch lange nicht alles, denn der Osorno wird im Winter rege zum Skifahren genutzt, weshalb uns die Sessellifte zuerst schon etwas ins Staunen gebracht haben. Obschon es auch jetzt im Sommer ganz oben auf dem Osorno Schnee hat, kann man nicht Skifahren. Trotzdem war ein Sessellift zu unserer Freude in Betrieb. Diese Chance liessen wir uns natürlich nicht entgehen und liessen uns auf einem, für schweizerischen Verhältnisse fast prähistorischen Sessellift weiter in die Höhe fahren, wo uns dann ein wunderschöner Spaziergang durch die Lavafelder und entlang von Nebenkratern erwartete. Das Wetter hatte sich inzwischen ebenfalls prächtig entwickelt, was uns zusätzlich fantastische Ausblicke auf den Lago Llanquihue unter uns und auf die argentinischen Anden hinter uns ermöglichte. Ein wirklich unvergesslicher Geburtstag von Stephan.

Interessant war dann auch die Begegnung mit Peter (Pedro) aus dem Zürcher Unterland, der mit einen alten Schweizer Armeelastwagen seit 2 Jahren (im Schneckentempo) in Argentinien und Chile unterwegs ist. Den Lastwagen hat er für 5000 Franken in Thun auf dem Gant der Armee ersteigert und für das Reisen umgebaut. Wow, soger diese alte Armeeschwarte hat den harten Auftieg auf den Osorno geschafft. Der Schwatz mit Pedro war sehr interessant und beeindruckend und weckt natürlich bei einem selber neue Träume und Gelüste...

  
  

Donnerstag, 29. Dezember 2011

vulkan villarrica ...



Chile ist administrativ in 13 verschiedene Regionen aufgeteilt. Die Regionen IX (Región de la Araucania) und X (Región de los Lagos) sind wegen ihren stahlblauen Seen und herrlich duftenden Nadelwäldern bekannt. Villarrica ist eine hübsche Kleinstadt am Rande des gleichnamigen Sees. Es gibt tausende von Gründen, in dieser Region einige Tage zu verbringen. Einer ragt aber unübersehbar gegen den Himmel. Man beachte den weissen Koloss am Horizont. Es ist der 2'840 Meter hohe aktive Vulkan, welcher der Einfachheit halber auch den Namen Villarrica trägt.

Heute haben wir unser Jeep einem ersten Härtestest unterzogen und sind in den Nationalpark mit dem Vulkan gefahren. Während von Pucón aus zuerst eine sehr gute Starsse zum Eingang des Parks führt, ist eben nach diesem Eingang Schluss mit Asphalt. Auf einer Naturpiste pflügte sich unser Jeep über Stock und Stein (oder in diesem Fall eher Lava) begleitet von faszinierenden Anblicken des Vulkans immer höher. Stephan hätte natürliche gerne noch eine kleine Privatvostellung des Feuer speienden Vulkans gehabt, aber irgendwie waren wir dann ob der Nähe zum Gipfel doch ganz froh, dass heute bezüglich Aktivität beim Villarrica tote Hose war.

 

am ende der strasse ...

Bereits bei der Planung in der Schweiz war uns schnell klar geworden, dass wir zwischen Santiago und Villarrica aufgrund der Strecke (ca. 900 km) einen Zwischenstopp einlegen wollten. Genau bei dieser Streckenplanung ist uns aber auch aufgefallen, dass beim Einsatz der bekannten Routenplaner im Internet Vorsicht geboten ist. So berechnet beispielsweise Google-Maps für eine Strecke in Chile gut und gerne eine doppelt so lange Fahrzeit wie bing von Microsoft für die identische Strecke. Dazu gesellen sich massive Schwierigkeiten oder besser massive Fehler dieser Routenplaner bei der Berechnung von Routen mit Grenzübertritt. Wer will schon einen Umweg über Santiago machen, wenn er von Puerto Montt in Chile nach Bariloche in Argentinien will? Für die Planung schien es uns aber doch ziemlich wichtig, für eine bestimmte Strecke abschätzen zu können, ob uns nun 5 oder 10 Stunden am Steuer erwarten. Relativ verlässliche Resultate erhileten wir dann nach dem Download der aktuellen (aber kostenpflichtigen) Karten von Südamerika auf unser Garmin-GPS, welches wir wegen dem Geocaching so oder so mit nach Chile nehmen :-)

Nun aber züruck zur ersten Etappe. Irgendwo in einem Reisefüher hatte Stephan gelesen, dass das kleine Dorf Buchupureo an der Pazifikküste ganz schmuck sei und darüber hinaus über schöne Strände verfügen soll. Dass unser GPS den Ort Buchupureo nicht gefunden hat, erstaunte und nicht weiter. Als Ziel tat es auch eine Stadt namens Cauquenes, was sich dann aber auch als Kaff herausstellte.

Wie diese Geschichte weiter geht, könnt ihr in Kürze lesen. Für heute habe ich genug geschrieben und die Zeit im Internetcafe läuft ab... Bis bald.

Mittwoch, 28. Dezember 2011

automiete in chile ...

Dass die Miete eines Autos in Chile nicht ganz ohne ist, hat Stephan bereits bei seiner vorgängigen Recherche im Internet festgestellt. Neben unzähligen Anbietern mit völlig unterschiedlichen Angeboten ist offenbar insbesondere die Möglichkeit, mit dem Mietwagen auch nach Argentinien fahren zu können, nicht ohne immense Bürokratie buchbar. Wie dem auch sei. Aus diesen Gründen haben wir uns schon in der Schweiz entschieden, die Buchung eines Mietwagens dem Experten im Reisebüro zu übergeben. Unser Wunsch war einfach ein Jeep mit 4 x 4 Antrieb, allen nur erdenklichen Versicherungen, unbegrenzten Kilometern und zwei registrierten Fahrern.

Unsere Experte hat dann prompt auch ein tolles, preisgünstiges Angebot mit unbegrenzten Kilometeren bei einem renommierten Anbieter gefunden. Die Miete und die Versicherungen wurden in der Schweiz bezahlt und gemäss Reisebüro wären dann in Chile lediglich noch die Kaution, die Tagespauschalen für die Autobahnbenutzung sowie die Zustellgebühr zu bezahlen. Alles klar. Die Wagenübergabe war für den 26.12.2011 um 10.00 Uhr in unserem Hotel in Santiago vereinbart.

Wer schon einmal in Lateinamerika war, der weiss, dass eine vereinbarte Zeit eher als Richtwert zu verstehen ist und so sassen wir also in der Hotellobby und warteten fast eine geschlagene Stunde, bis der Typ von Europcar auftauchte. Nachdem er Stephan nett gegrüsst und Vroni einfach links liegen gelassen hatte, zeigte sich der chilenische Supermacho dann auch äusserst erleichtert, als ihm Stephan die Frage nach Spanisch als Verständigungssprache bejahte. Wer aber schon einmal in Lateinamerika und in Chile war, der weiss, dass die Chilenen a) exterm schnell und b) exterm undeutlich sprechen. Für den Supermacho war es offenbar auch nicht nachvollziehbar, dass es Leute mit anderer Muttersprache gibt und so wiederholte er seine Antwort auf unsere wiederholte Frage nach den Versicherungen zwar ebenso schnell, aber einfach ein wenig lauter.

Der Europcar-Typ ohne Flair für Europäer übergab uns dann tatsächlich noch ein hochoffizielles 3-seitiges und notariell beglaubigtes Dokument (inkl. Foto und Fingerabdruck des Notars), mit welchem wir, wie er anfügte, den Grenzübertritt nach Argentinien ohne Probleme bewerkstelligen könnten. Die Frage von Stephan, ob damit ein auch ein mehrfacher Grenzübertritt möglich sei, quittierte er nur mit einem Achselzucken und eingen Runzeln auf der Stirn. Nun gut, wir werden ja sehen...

Nachdem vor dem Hotel die Funktion des Fahrzeuges inkl. Wagenheber, Ersatzrad, Abschlepphaken und elektronischer Autobahn-Vignette in gefühlten 30 Sekunden erklärt war (wir sind ja schliesslich alle Automechaniker) und die doch schon recht beträchtlichen Blech- und Glasschäden am Fahrzeug auf dem Übernahmeprotokoll markiert waren, stand (mindestens aus der Sicht des Chilenen) der Vertragsunterzeichnung nichts mehr im Weg. Zu unserem Erstaunen wollte er auch keinen einziegen Peso, denn es sei bereits alles bezahlt. Im Gegenteil, wenn wir ja gegen Süden und nach Argentinien fahren würden, dann bräuchten wir ja grundsätzlich nicht für die gesamte Mietdauer die Autobahnzuschläge zu bezahlen, denn diese seien ja nur im Umkreis von Santiago gültig, aber da sollen wir doch einfach eine E-Mail an die folgende Adresse schreiben und die würden dann den Betrag zurückvergüten und wenn dann die Antenne geklaut wird oder ein Rückspiegel defekt erleidet, dann müssten wir das selber bezahlen, aber vielleicht hätten wir ja eine Versicherung, das sehe er eben auf seinen Dokumenten nicht, und, und, und ... Wir wussten nicht mehr, wo uns der Kopf stand und hätten wir alle Details begreifen und verstehen wollen, so sässen wir noch heute in der Hotellobby!

Im Vertrauen, dass dass der Michu im Reisebüro schon alles richtig gemacht hat und dass wir neben irgendeinem gelben Versicherungsschein ja schliesslich auch noch über den weltweiten ETI-Schutzbrief verfügen und sonst ja auch noch beim Chödi von der Allianz Versicherungen besitzen, unterzeichneten wir den Vertrag und freuten uns darüber, dass a) der Typ endlich weg war und b) unsere Reise Richtung Süden endlich losgehen konnte. Richtigerweise schlug Vroni aber vor, vor der Abfahrt die Nerven doch noch mit einem Tee resp. einem Kaffee an der Hotelbar zu beruhigen. Und genau so haben wir es dann auch getan.

Sonntag, 25. Dezember 2011

weihnächtlicher spaziergang in santiago ...

Gut ausgeruht und voller Endeckungslust ging es heute zu Fuss los, um Santiago de Chile zu erkunden. Nach rund 6 Stunden Spaziergang (oder wohl besser Wanderung) ziehen wir folgendes durchaus positive Fazit:
  • Es ist richtig heiss! Der erste Sonnenbrand sitzt. Unsere Nasen und Nacken sind rot! Um 18.00 Uhr zeigt das Thermometer immer noch úber 30 Grad an!
  • Die Leute sind überaus aufgeschlossen und nett. Der nette Taxichauffeur zeigt ob uns lechzenden Touristen Erbarmen und reicht uns gekühlte Getränke nach hinten.
  • Die Stadt gefällt uns grundsätzlich gut. Alte Gebäude reihen sich hier nahtlos an moderne Wolkenkratzer. Vor allem aber gibt es unzählige Betonkolosse aus den 70-igern. Trotzdem irgendwie sympathisch.
  • Insbesondere auf den Hügeln Cerro San Cristobal und Santa Lucia ist die Aussicht auf die tolle Stadt wunderbar und eindrucksvoll.
  • Obschon die Stadt 5 Millionen Einwohner hat, geht es ziemlich ruhig zu und her. Vielleicht ligt es daran, dass heute Weihnachten ist?
  • In Bezug auf unser Hobby, das Geocaching, konnten wir heute auch unseren ersten erfolgreichen Fund in Chile und in damit in Südamerika überhaupt verbuchen.
 
 

Samstag, 24. Dezember 2011

gut angekommen ...

Nach 24 Stunden Nettoreisezeit sind wir müde, aber unversehrt und guten Mutes in Santiago de Chile angekommen. Es ist heiss hier und wäre da nicht einer dieser unsäglich kitschigen Weihnachtsmänner aus Plastik am Eingang des Hotels aufgestellt, würde fast nichts darauf hindeuten, dass heute eigentlich Heiligabend ist. Entgegen unserer Erwartung haben wir trotz 14-stündigem Flug ab Madrid hier nur 4 Stunden Zeitverschiebung. Da wird einem erst recht bewusst, wie weit wir in den Süden geflogen sind und nicht in den Westen. Gut, schliesslich heisst es ja auch Südamerika ;-) Wir werden uns nun erst einmal vom Stress der letzten Wochen bei der Arbeit erholen, bevor wir dann ab dem 26.12. mit einem Mietwagen das Land erkunden. Wir freuen uns sehr auf die bevorstehenden Tage...

Endlich, Anflug über die Anden Richtung Santiago de Chile. Ein herrlicher Anblick nach fast 14 Stunden Flug! Und die Gipfel sind sogar noch weiss!

Montag, 12. Dezember 2011

chile & argentinien 2011 ...

 
Endlich! In 11 Tagen ist es wieder einmal soweit. Wir freuen uns sehr auf unserer Kurzreise nach Chile und Argentinien. Während drei Wochen wollen wir mit einem Mietauto den kleinen Süden von Chile (Sur Chico) von Santiago bis Puerto Montt erkunden. Auch ein Abstecher nach Bariloche und San Martin de los Andes in Argentinien ist geplant...