Freitag, 30. Oktober 2009

la comida tipica guatemalteca ...

Auch wenn Guatemala ein fremdes, exotisch klingendes und leider sehr armes Land ist, in welchem das Wasser aus dem Wasserhahn manchmal stinkt, die Abgase der lästigen Tuktuks und der alten Busse fast unerträglich sind, wird es mindestens unsere Mütter beruhigen, wenn sie wissen, dass das Essen hier absolut geniessbar ist. Im Gegenteil, wir ernähren uns hier wohl fast gesünder als zu Hause. Die Auswahl an Gerichten ist zwar etwas eingeschränkt, aber so ein typisches Menü ist immer frisch, nahrhaft und in der Regel auch mit viel Liebe zubereitet.



Zutaten
1. carne asada - gegrilltes Fleisch
2. guacamole - zerdrückte Avocado mit Limettensaft
3. frijoles - gekochter Bohnentanggu (mag Vroni trotz anfänglicher Vorbehalte jetzt sehr)
4. arroz - Reis, angereichert mit etwas Rüebli und viel Zwiebeln
5. platanos fritos - fritierte Kochbananen (hat Stephan nicht gern)
6. queso - Käse (mit mindestens 70% Schafsmilchanteil)
Wichtig: Über alles und in allem viiiiiiiiiel Korinader!

Donnerstag, 29. Oktober 2009

chichicastenango ...



Heute haben wir den Wochenmarkt in Chichicastenango besucht. Diese Stadt liegt im Hochland von Guatemala und wird fast ausschliesslich von indigenen Mayas bewohnt. Der Markt zieht neben einigen Touristen jeweils eine Heerschar von Mayas aus den benachbarten Dörfern an. Es gibt wohl nichts, was man hier nicht kaufen könnte. Von Fleisch, Getreide und Gemüse über Kunsthandwerk bis hin zu Werkzeugen und Haushaltartikeln, alles wird lauthals angepriesen. Die intensiven Farben, die angenehmen Gerüche und die seltsam klingenden Dialekte haben unsere Sinne betört. Obwohl unsere Rucksäcke nur begrenzt Platz für solchen Schnickschnack bieten, konnten wir all den Versuchungen nicht widerstehen und haben wacker mitgefeilscht. Beim Betrachten unserer nicht ganz bescheidenen Ausbeute von heute, spielen wir jetzt mit dem Gedanken, nach unserer Rückkehr ein Geschäft mit Artesanias zu eröffnen :-)



Wie dem auch sei. Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich beim RAU-Team, welches uns den Wunsch 7 aus unserem Wunschbuch erfüllt und damit diesen Kaufrausch erst ausgelöst hat.

Mittwoch, 28. Oktober 2009

von religionen und hunden ...

Während unsere erste schmutzige Wäsche in der Trommel der Lavanderia dreht, fahren wir mit dem Schiffli quer über den Atitlansee (quer durch die Algen) und besuchen das Dorf San Pedro am Fusse des gleichnamigen Vulkans. Der Spaziergang durchs Dorf führt uns eindrücklich vor Augen, wie hier die europäische Missionierung ganze Arbeit geleistet hat. Ueber den Eingängen sämtlicher Tiendas und Restaurants ist in grossen Lettern die Religionszugehörigkeit der Besitzer an die Mauer gepinselt. Seien es die Jehovas, die Baptisten oder sonst irgendwas. Da bringt das Portrait von Obama auf dem WC im Cafe eines Amerikaners richtiggehend Abwechslung ins Leben.

In San Pedro lassen wir es uns so richtig gut gehen. Reis mit Gemüse für Vroni und ein Bisteca mit Knoblauchsauce für Stephan zieren unseren Tisch. Dazu ein kühles Bier und etwas Bachata aus klirrenden Boxen. Was will man mehr?

Bliebt für heute noch die Geschichte von den Hunden. Hier in Panajachel gibt es streunende Hunde wie Sand am Meer. Unsere Frage bei der Ankunft, ob die Gegend in der Nacht auch ruhig sei, hat der Amigo der Posada natürlich mit "ja" beantwortet. Ehrlicherweise hat er aber noch den Hinweis angebracht, dass man manchmal die perros de la calle höre. Und wie recht er doch hatte! Zu allem Uebel macht es den Eindruck, als wären die Koeter vor allem nachtaktiv. Zudem scheint es unter den Trottoirmischungen eine strenge Hierarchie zu geben. Wehe, der Chef der Hunde bellt nachts um 04.00 Uhr genau vor deiner Posada. Umgehend heulen mindestens 100 Untertanen zurück und aus ist es mit dem wunderbaren Schlaf!

Dienstag, 27. Oktober 2009

lago de atitlan ...



Eingequetscht wie Sardinen in einem Kleinbus hat uns ein Möchtegern-Rennfahrer mit waghalsigen Manövern quer durch die Berge an den Lago de Atitlan chauffiert. Eine unvergessliche Fahrt durch das üppig grüne Hochland mit atemberaubenden Aussichten und einem Highway, der nichts für schwache Nerven ist. Bergab immer schön Vollgas und die schweren Brummis und Busse überholend, um von eben diesen in der nächsten Steigung wieder stehen gelassen zu werden. Ja, soviele PS hatte dann unser Büssli doch nicht!

Hier in Panajachel haben wir bei einer netten Familie ein akzeptables Zimmer für rund 10 Stutz, notabene mit eigenem Bad und heissem Wasser. Immer freundlich grüssen - hola, buenas tardes - und das sicher so um die 20 Mal pro Tag. Im Moment scheint die Weltwirtschaftskrise auch Panajachel erreicht zu haben. Auf jeden Fall jammern alle wegen den fehlenden Touristen. Scheint irgendwie wahr zu sein, denn auch wir sind die einzigen Touris in unserer Posada. Die aktuellen Pressemeldungen über die Verschmutzung des Sees scheinen dem einheimischen Tourismus hier im Tessin von Guatemala auch nicht förderlich zu sein. Der teilweise verantwortungslose Umgang mit den natürlichen Ressourcen stimmt uns zwar nachdenklich, aber so haben wir wenigstens unsere Ruhe hier und Gelegenheiten zum sauberen Baden werden wir auf unserer Reise dann noch zu Hauf antreffen.

Sonntag, 25. Oktober 2009

highlight am sonntag ...



Heute in der Früh, ist einer von Vronis grossen Wünschen in Erfüllung gegangen - einmal einen Vulkanausbruch live zu sehen. Aus sicherer Distanz auf dem Balkon unserer Posada durfte Vroni das Spektakel beobachten, während Stephan unten im Zimmer noch die Schäfchen zählte...

Samstag, 24. Oktober 2009

antigua ...

  

In Antigua werden wir auch gleich gebuehrend empfangen, wie es sich fuer frisch Vermaehlte gehoert ;-) Gleich am ersten Morgen duerfen wir Zeugen einer klassischen Machtdemonstration der lokalen Behoerden werden. Begleitet von einer Blaskapelle, die uns eher an die Fasnacht als an eine Stadtmusik erinnert, werden der beeindruckten und laut applaudierenden Bevoelkerung im Parque Central offenbar neue Polizeifahrzeuge praesentiert. Irgend ein wichtiger Mann in Anzug spricht dann noch wichtige Worte, bevor die Fahrzeuge mit eingeschalteter Sirene und Blaulicht zur Freude (oder eher Belustigung) aller Anwesenden einige Runden um den Platz drehen.

Ansonsten klimatisieren wir uns langsam an den lokalen Lebensrhythmus an. Auf ausgedehnten Spaziergaengen erkunden wir diese wunderschoene Kolonialstadt, erholen und staerken uns in den unzaehligen Cafes und Restaurants und geniessen es einfach, das Geschehen und die Leute zu beobachten. Das Thermometer zeigt angenehme 26 Grad am Tag und die Sonneneinstrahlung darf unter Beruecksichtigung von Vronis rotem Decoltée doch als eher heimtueckisch bezeichnet werden.

Die Ruebechilbi in Madiswil verpassen wir zwar dieses Wochenende, der heutige Besuch auf dem hiesigen Mercado steht diesem Chilbigefuehl aber in nichts nach ;-)

An dieser Stelle bedanken wir uns auch ganz herzlich bei Jaqueline und Disu fuer das Sponsoring unserer ersten Unterkunft in der Posada Don Valentino. So sieht es uebrigens hier aus ... ganz toll!!!

Freitag, 23. Oktober 2009

achtung, fertig, los ...

Madiswil, Do. 22.10.2009, 04.15 Uhr. Die neuen Rucksaecke sind gepackt. Rund 13 kg bei Stephan und etwas mehr bei Vroni ;-) Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich bei der Familie Roethlisberger aus Oensigen fuer das Sponsoring der neuen Rucksaecke.



Wir warten auf Hansueli, der sich grosszuegigerweise bereit erklaert hat, uns zu dieser Unzeit an den Flughafen Kloten zu fahren! Vor uns liegt ein langer Reisetag mit dem Ziel Antigua Guatemala. Bewaffnet mit einer Kopie der Heiratsurkunde begeben wir uns zum Check-In-Schalter der Iberia. Wir erwarten einen Erklaerungsnotstand, weil meine charmante Begleiterin sich neu als Frau Leiser ausweist, das Ticket aber noch auf Rentsch ausgestellt ist. Das scheint die nette Dame aber nicht weiter zu kuemmern und ohne weitere Erklaerungen halten wir unsere Boarding-Karten in der Hand - natuerlich ausgestellt auf Rentsch, was in keiner Weise mit dem neuen Reisepass uebereinstimmt. Der Aerger wird bestimmt noch kommen. Wenn nicht am Zoll in Zuerich, dann sicher in Madrid oder spaetestens in Guatemala.

Entgegen unseren Erwartungen verlaeuft die Reise aber ohne Zwischenfaelle. Nach rund 13 Stunden Flugzeit setzt der Vogel in Guatemala City zur Landung an. Sogar unser Gepaeck ist angekommen. Wer schon einmal mit Iberia gefolgen ist, der weiss, dass das nicht selbstverstaendlich ist. Das Zahlenschloss an Vronis Rucksack ist zwar schon aufgebrochen, der Inhalt scheint aber noch komplett zu sein.



Das Wetter erschient uns aus dem Flugi etwas bewoelkt. Nach dem Verlassen der Maschine bemerken wir aber schnell, dass es sich hier nicht etwa um klimatische Einfluesse handelt, sondern schlicht und einfach um Smog, der dicht ueber der Stadt haengt. Nach mehreren, natuerlich misslungenen Versuchen, am Flughafen mit all unseren Karten einige Quetzales (Waehrung in Guatemala) zu beziehen, geht es im Minibus durch den dichten Feierabendverkehr quer durch die Stadt (und den Smog) Richtung Antigua.

23 Stunden nach der Tagwache in Madiswil betreten wir muede aber gluecklich unser Zimmer der schmucken Posada in Antigua. Obschon die lokale Uhr erst 18.00 Uhr anzeigt, begnuegen wir uns nur noch mit einem kurzen Spaziergang zum naechsten Bankomaten zwei Blocks weiter. Den Tag und unsere Ankunft in Zentralamerika beseigeln wir feierlich mit einer Kanne Gruentee fuer Vroni und einem kuehlen Gallo fuer Stephan. Der Start ist uns gelungen!