Freitag, 15. Januar 2010

matapalo - die hoffnung stirbt zuletzt ...



Als Stephan 1999 das erste Mal in Matapalo war, erreichte man dieses kleine Dorf am Pazifik von Quepos aus mit einem klapprigen Bus in rund 2 Stunden über eine äusserst dürftige Schotterpiste. Neben wenigen Einheimischen traf man damals im Dorf einige Enthusiasten, welche der felsenfesten Überzeugung waren, dass sich Matapalo aufgrund seines wunderschönen, kilometerlangen Strandes touristisch prächtig entwickeln würde. Und alle waren sich einig - der Aufschung würde in Kürze kommen, weil die Schotterpiste bald in eine Strasse als schnelle Verbindung nach Panama ausgebaut werden würde. Unter den Daueroptimisten waren auch Bruno und seine Frau, ein schweizer Ehepaar, das gerade eben mit ihrem Pensionskassenstutz das Hotel Coquito von einem anderen Eidgenossen erworben hatten. Ein anderer Waghalsiger investierte sogar in eine moderne Tankstelle, weil ja dann Benzin mit dem Ausbau der Strasse ein gefragtes Gut sein würde.

Heute, elf Jahre später, hat sich eigentlich in Matapalo (noch) nicht viel verändert! Die Enthusiasten sind immer noch da, zwar nicht mehr die gleichen, dafür andere. Auch Bruno und seine Frau haben das Handtuch nach vier Jahren geworfen und das Coquito einem Ami weiterverkauft. Die wenigen Bungalows haben durch die feuchte Witterung etwas an Glanz verloren. Auch die Tankstelle ist inzwischen geschlossen. Aber diejenigen, die noch hier sind, sind sich einig. Der Aufschwung steht kurz vor der Türe. Ja, und man höre und staune! Die besagte Schnellstrasse (Carretera Costal) wurde doch tatsächlich vor vier Monaten endlich fertiggestellt. Der grossen touristischen Invasion in Matapalo steht also ab sofort nichts mehr im Wege. Wir schätzen uns glücklich, den wunderschönen und naturbelassenen Strand noch einmal ganz für uns allein gehabt zu haben. Wir sind sicher, dass es bald vorbei ist mit der Ruhe und der Gelassenheit in diesem verschlafenen, fast melancholischen Naturparadies. Die mehrheitlich ausländischen Investoren mit Land oder einem Business wird es freuen - für andere ist die Strasse leider zu spät gekommen.

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