Sonntag, 7. Februar 2010

der panamakanal ...

 

Viele Leute assozieren mit Panama zuerst den legendären Panamakanal und so ist es auch uns ergangen. Entsprechend war für uns auch bereits vor unserer Abreise klar, dass wir dieses monumentale Bauwerk nicht nur besichtigen, sondern auf einem Schiff durchfahren wollten. Nach einer Recherche im Internet haben wir deshalb vor knapp zwei Wochen eine telefonische Reservation bei Canal and Bay Tours vorgenommen, ohne dabei zu wissen, was uns erwarten wird. Der Preis schien uns zwar schon ziemlich hoch, aber auf eine Schifffahrt durch den Kanal wollten wir keinesfalls verzichten.

Am vergangenen Samstag in aller Früh rasten wir also in einem Taxi zum vereinbarten Treffpunkt am Ende des Calzada Amador, einem künstlichen Damm, der in der Bucht von Panama etwa auf vier Kilometer entfernte kleine Inseln führt. Was wir dort vorfanden, war pures Chaos. Etwa 200 Touris umlagerten einen kleinen Tisch, an welchem ein masslos überforderter Panamese mit vier Assistentinnen versuchte, fremdländisch klingende Namen auf einer seiner Listen zu finden. In solchen Fällen ist es manchmal hilfreich, wenn man die Sache (in diesem Fall die Listen) selber in die Hand nimmt und prompt waren wir registriert. Die Abfahrtszeit und der genaue Abfahrtsort war uns aber weiterhin unklar. Zum Glück verkaufte der Kiosk nebenbei Kaffee, was das Warten auf weitere Anweisungen des unwissenden Panamesen erträglicher machte.

Um 09.00 Uhr ging es unerwartet schnell los. Wir bestiegen ein Schiff und was nun folgte, übertraf unsere Erwartungen in allen Belangen und war jeden Rappen wert. Fast vier Stunden Kanalfahrt nordwärts durch die Schleusen von Miraflores und Pedro Miguel bis Gamboa, wobei die Geschichte des Kanals und das aktuelle Geschehen in den Schleusen und im Kanal ständig von einem sehr fachkundigen und dreisprachigen Speaker kommentiert wurde. Als wäre das nicht schon gut genug, wurde neben einem Frühstück auch ein supergutes Mittagessen inkl. Kaffee und Kuchen serviert. Bei den Getränken konnte man sich die ganze Fahrt über frei bedienen, was bei der vorherrschenden Hitze (trotz leichter Bewölkung) auch rege genutzt wurde. Die Tour war einfach genial und extrem empfehlenswert. Der Preis relativiert sich übrigens auch, wenn man dann weiss, welche Gebühr ein Schiff abhängig von seiner Laderaumgrösse für eine Durchfahrt hinblättern muss. Ein Tanker zahlt gut und gerne um die 300'000 Dollar für eine Durchfahrt vom Atlantik in den Pazifik, was aber offenbar immer noch billiger ist, als die lange Reise um das Kap Horn. Nicht dass unser Schiff ein Tanker gewesen wäre, aber so 200 wohl ernährte Touristen brauchen halt auch ihren Platz :-))

Die Dimesionen der ganzen Installationen, die Funktionsweise der Schleusen (nur mit der Gravitation und ohne Pumpen) und vor allem die riiiiiesigen Schiffe haben uns tief beeindruckt. Ein kleines Beispiel gefällig? Voilà - ein Containerschiff kreuzt unser Ausflugsböötli ...



Wir könnten noch seitenweise über den Kanal der Kanäle schreiben, aber das haben zum Glück bereits andere vor uns getan. Wer an weiteren geschichtlichen oder technischen Details zum Panamakanal interessiert ist, der klickt am besten hier. Und wer das mehr oder weniger aktuelle Geschehen an den Schleusen beobachten will, betrachtet die Webcams hier.

Von den tollen Eindrücken noch immer wie halb benommen bedanken wir uns ganz herzlich bei unseren Panamakanal-Sponsoren aus dem Wunschbuch. Herzlichen Dank Ernst & Hanni und Susanna & Jürg.

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