Montag, 2. Januar 2012

vulkan puyehue ...

Und wieder gibt es eine Geschichte über einen Vulkan zu schreiben. Diesmal handelt es sich aber eher über eine nüchterne, ja schon fast beängstigende Erfahrung, welche uns die Macht und Kraft der Natur wieder einmal deutlich vor Augen geführt hat. Am Neujahrstag machten wir uns auf nach Bariloche in Argentinien. Die grundsätzlich gut ausgebaute Strasse führt über den Pass Cardenal Antonio Samore, der gleichzeitig auch die Grenze zwischen Chile und Argentinien darstellt. Dieser Pass wird durch das Vulkanmassiv Puyehue gesäumt. Wir haben zwar gewusst, dass dieser Vulkan am vergangenen 4. Juni 2011 (und damit kurz nach dem Ausbruch des Eyjafjallajökull in Island) massiv ausgebrochen war. Die Region ist für den Verkehr auf der Strasse zwar wieder offen, aber welche Auswirkungen und Langzeitschäden so ein Ausbruch nach sich zieht, davon sind wir jetzt selber Zeugen geworden. Beeindruckend und erschütternd zugleich. Was auf den folgenden Fotos wie Schnee ausschaut, ist schlicht und einfach Asche! Der Wald ist auf mehreren Quadratkilometern abgestorben und die ehemals prächtigen Seen und Lagunen sind zu Schlammlöchern verkommen. Es wird wohl Jahre dauern, bis sich die Natur hier wieder erhohlt hat.

  

Der Vulkan steht zwar auf dem Gebiet von Chile, aufgrund des Windes wurde aber vor allem die argentinische Seite arg in Mitleidenschaft gezogen. Auf unserem Weg nach Bariloche fuhren wir dann durch Dörfer, die durch den Ascheregen praktisch unbewohnbar geworden sind. Die Bemerkung von Vroni scheint für die Situation sehr treffend zu sein: "So stelle ich mir New York nach 9/11 vor!". Wenn man sich vor Augen führt, dass gerade diese Region vor allem vom Tourismus lebt (Skigebiet im Winter und Wandern im Sommer), dann kann man sich neben der Belastung der Gesundheit für Mensch und Tier auch die wirtschaftlichen Konsequenzen dieser Aschewolke gut vorstellen. Auch hier in Bariloche sind die Auswirkungen noch gut spür- und beobachtbar. Der Aschestaub hat sich hier zwar auf ein erträgliches Mass reduziert, trotzem bleiben viele Hotels und Unterkünfte leer.

Interessante Links zum Vulkanausbruch:
Wikipedia
Tagesschau SF
Die Zeit Online

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