Sonntag, 10. Januar 2010

exotisch klingende städte ...

Schweren Herzens haben wir nach fünf wunderbaren Tagen Abschied von Samara genommen. Gerne wären wir noch länger geblieben, aber wir haben ja (hoffentlich) noch weitere Höhepunkte in unserer Planung vorgesehen. Und soooo lange dauert dann unsere Reise auch nicht mehr. Ja, wir geben es zu, ab und zu denken wir bereits an unsere Rückreise in die Schweiz - vor allem dann, wenn wir von Freunden oder in den Nachrichten vom kalten Winter hören...

Unsere Reise hat uns gestern an den südöstlichen Zipfel der Halbinsel Nicoya geführt, von wo wir mit einer Fähre nach Puntarenas übersetzten. Zeitlich hat alles perfekt gepasst und die Überfahrt auf der ausgedienten deutschen Fähre (für einmal konnten wir alle Beschilderungen lesen) war mit einer Sonnenuntergangsfahrt auf einem See in der Schweiz vergleichbar.

  

Ja, so eine Schiffahrt ist immer etwas Spannendes. Das wird uns Schweizern ja auch bereits im Kindesalter eingeimpft, gehört doch eine Schulreise mit Schifffahrt zum höchsten aller Gefühle. Und wenn es sich dann noch um eine Fähre handelt, auf welche Lastwagen und PKW's ver- und entladen werden, ja, dann gibt es (vor allem für den Ginöffler Stephan) viel zu erkunden und zu entdecken. Besonders beeindruckt waren wir dann von der Art und Weise, wie ein Platzproblem auf dem Verladedeck gelöst wird. Nachdem die hinterste Achse des letzten 40-Tönners (beladen mit einem Trax und unzähligen Toi-Toi's) nicht mehr ganz aufs Schiff gepasst hat, wurde der Brummifahrer vor ihm gebeten , noch etas vorzurücken. Dieser Bitte ist er bis rund 5 Millimeter an die Stosstange des PW vor ihm nachgekommen. Somit wurden die wertvollen 20 Zentimeter gewonnen, damit wenigestens die Laderampe entfernt werden konnte. Die Gitter am Heck des Schiffes liessen sich zwar immer noch nicht schliessen, aber wen kümmert`s - die Fahrt konnte losgehen.

Unser Tagesziel, Puntarenas, gehörte für uns zu denjenigen Städten, mit wohl klingendem Namen. Es gibt einfach Orte, die nur schon aufgrund ihres Namens irgend eine magische Anziehungskraft haben. Darüber hinaus wird Puntarenas in Costa Rica auch als "Perle des Pazifiks" bezeichnet und die spezielle Lage auf einer 6 Kilometer langen, aber nur 100 bis 400 Meter breiten Landzunge lassen doch einiges erwarten. Aber eben, auch Blufields gehörte für uns zu den Städten mit verheissungevollem Namen und vorgefunden haben wir ja bekanntlich nichts, das einen Besuch rechtfertigen würde. Und genau so haben wir auch Puntarenas erlebt. Hitze, Lärm, Dreck und omnipräsenter Fischgestank. Dazu ein Hochseehafen mit dubiosen und zwielichtigen Seeleuten und anderen Gestalten. Neben unzähligen Kneipen haben wir in unmittelbarer Umgebung unseres Hotels (warum auch immer) etwa zehn chinesische Restaurants gezählt. Und als würde das die Ticos (so werden die Einwohner von Costa Rica bezeichnet) überhaupt nicht stören, gesellen sich dazu hunderte von einheimischen Familien, welche (warum auch immer) in der Kloake des Hafens Badeferien machen. Ja, so ist Puntarenas! Wir sind (warum auch immer) bereits nach einer Nacht weiter gereist. Und wären wir nie da gewesen, so hätte Puntarenas noch immer diesen bezaubernden Klang in unseren Ohren. Den hat es nun zwar verloren, aber wir dürfen stolz von uns behaupten, dass wir schon einmal in Puntarenas waren ;-)

1 Kommentar:

  1. Nur nicht jammern, he! Und so schlimm ist das mit dem kalten Winter nun auch wieder nicht. Und ihr zwei kehrt ja sowieso erst kurz vor der bekanntlich heissesten Jahreszeit, die da heisst FASNACHT, in unser Land zurück. Was will man da noch mehr?

    Liebe Grüsse und ich freue mich auf euch
    Andrea

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