Also los, GPS ein und immer Richtung Nullpunkt. Eine erste Parkiergelegenheit hat Stephan mit dem Kommentar verschmäht, dass es sicher noch bessere Möglichkeiten näher am Nullpunkt gibt. Schliesslich sind wir in Albanien und da ist Laufen nicht wirklich im Trend. Und siehe da, am Rand der Hauptstrasse hatte es mehr als genügend freie Plätze. Rückblickend hätten wir eigentlich ob diesem Umstand schon skeptisch werden müssen. Wie dem auch sei. Die Suche nach dem Cache blieb leider erfolglos. Zu viele Leute tummelten sich an diesem Samstag auf den Strassen und uns fehlte schlussendlich der Mut, noch länger frech um fremde Häuser herumzuschleichen. 15 Minuten später waren wir also wieder bei unserem Auto und stellten verwundert fest, dass diesem am Vorderrad eine Radkralle als Wegfahrsperre verpasst wurde und zwei illustre Gestalten in komischen Uniformen beim Auto standen. Und als ob das nicht schon genug wäre, näherte sich auf der Gegenfahrbahn bereits ein grosser Abschlepplaster.
Nachdem nach einigen Minuten noch ein weiterer Uniformierter aufgetrieben wurde, der wenigstens gebrochen Englisch sprach, wurde uns erklärt, dass wir ohne gültiges Ticket geparkt hätten. Und das ausgerechnet in Albanien. In einem Land, in welchem jeder gerade parkt, wie und wo es ihm passt. Freundlich wurden wir auf das Schild aufmerksam gemacht, welches diese Regel offenbar kund tut. Dumm nur, dass es von der Strasse aus, hinter Bäumen und abgewendet zum Trottoir gar nicht zu sehen, verschweige denn zu lesen war. Uns bleibt bis heute zudem schleierhaft, wo denn diese Parktickets zu lösen wären. Parkautomaten haben wir in Albanien jedenfalls noch nie gesehen. Der nette Uniformierte informierte uns schlussendlich, dass wir das Parkticket und eine Busse zu bezahlen hätten, womit sich die Summe auf 40 Euro belaufe! Das war dann zu viel des Guten für Stephan und er rief einen albanischen Arbeitskollegen an, der sich als Logistikverantwortlicher die Klärung spezieller Situationen gewohnt ist. Das Handy wurde den Sicherheitsleuten (die keine Polizisten waren) weiter gereicht und nach mehreren Minuten heftiger Argumentation war der Betrag dann auf 3000 Lekë oder rund 20 Euro halbiert, um damit mindestens den bereits angerückten Abschleppwagen zu bezahlen.
Die alten Industrieanlagen haben offenbar auch schon bei anderen Reisenden einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Einer davon ist sogar extra noch einmal nach Fier zurückgekehrt und hat dabei eindrückliche Fotos gemacht, die er in seinem Blog publiziert.
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