Donnerstag, 5. Juni 2014

auf dem llogara pass

  

Ein weiterer Höhepunkt unseres Ausflugs in den Süden von Albanien war ohne Zweifel auch die Fahrt auf den Qafa Llogara. Mit neunen Einspritzpumpen und alter Motorkraft waren wir für die Fahrt auf den 1027 Meter hohen Pass bestens gerüstet. Das konnten lange nicht alle von sich behaupten und schon auf dem untersten Drittel passierten wir mehrere überhitzte oder defekte Mercedes. Ein Anblick, welcher mich an meine Kindheit und die Autofahrten über den Gotthard in die Sommerferien erinnerte. Bei uns trifft man das inzwischen ja nur noch ganz selten an. Obschon in Albanien extrem viele teure Karossen gefahren werden (und man sich ab und zu schon fragen kann, wie die das bezahlen), sind viele davon verhältnismässig schlecht gewartet und stossen oft dicken, schwarzen Qualm aus, weil qualitativ schlechtes und ab und an auch mal Diesel statt Benzin oder umgekehrt getankt wird.

Von Norden her führt die Strasse durch schöne Wälder hoch zur Passhöhe. Ab und zu hat die Strasse tiefe Risse, ist der Asphalt ganz weggebrochen oder weggeschwemmt oder es gilt andere unerwartete Hindernisse zu umfahren (vgl. Foto). Aber man hat eigentlich nicht wirklich das Gefühl, dass man von Meereshöhe her kommend auf über 1000 Meter hoch fährt. Das wird einem aber dann sofort klar, wenn man auf der Passhöhe angekommen ist. Das Panorama und die Aussicht auf das ionische Meer und die Insel Korfu sind schlicht überwältigend. Und dass man hier schon nahe Griechenland ist, bemerkt man auch am "Willkommen in Griechenland" SMS von Swisscom. Im Süden fällt dann der Pass steil zum Meer ab. Auf diesem Abschnitt wähnt man sich dann definitiv wie auf einer Passstrasse in der Schweiz.

Aus Zeitgründen fuhren wir nur einige Kilometer hinunter, um einmal mehr einen Cache zu suchen. Das Wochenende sollte uns bezüglich Geocaching aber kein Glück bringen und wir haben auch diese Dose nicht gefunden. Dafür hat uns das GPS zu einer etwas versteckten, von der Strasse nicht einsehbaren Plattform mit einem grossen alten Bunker geführt. Ein weiterer skurriler Zeitzeuge eines düsteren Kapitels der jüngeren albanischen Geschichte. Auf der Rückfahrt kauften wir dann am Strassenrand noch feinen Honig. Zur grossen Freude von Veronika schenkte ihr der freundliche kleine Honigverkäufer noch einen Sack mit dem, von ihr so geliebten Qaj Mali (Bergtee)!

  

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